Und weil wir in der Stimmung waren noch den Hasenrücken im Kühlschrank hatten, gab es gestern also Hasenbraten mit Spätzle und Rotkohl. Ich schwelge noch immer von dieser Soße… *fingerleck*
Hasenbraten mit einer fruchtigen Soße
1 Hasenrücken (oder welche Teile vom Hasen auch immer man gern hätte)
2 Zwiebeln, klein geschnitten
3 Knoblauchzehen, feingehackt
1 Karotte, klein geschnitten
100 ml Sherry oder Madeira
2 EL Honig
1 TL Senf
eine handvoll Trockenfrüchte, gerne kleiner geschnitten
Saft einer halben Zitrone
Salz, Pfeffer – gern aus der Mühle
Majoran, Thymian – gerne frisch
einige Scheiben Frühstücksspeck
Ofen auf 180°C vorheizen.
Den Hasenrücken in einer großen Pfanne von allen Seiten scharf anbraten. Dann die Zwiebeln, den Knoblauch und die Karotte mit in die Pfanne geben und ein paar Minuten mitbraten, bis alles die Farbe gewechselt hat. Ablöschen mit dem Sherry und dem Orangensaft. Nun die Flüssigkeit etwas einreduzieren, danach Honig und Senf einrühren, wieder ein paar Minuten mitbraten lassen. Die Trockenfrüchte (wir hatten Pflaumen, Aprikosen und Datteln, alles bio und ungeschwefelt) in die Pfanne geben, den Zitronensaft und den Hasenfond (wenn man keinen hat, geht auch Brühe) dazugeben, mit Salz und Pfeffer, Majoran und Thymian abschmecken.
In einem ofentauglichen Bräter ein paar Scheiben Frühstücksspeck geben, den Hasenrücken darauf betten, das Gemüse inklusive Flüssigkeit aus der Pfanne drumrum verteilen, den Hasen mit einigen weiteren Scheiben Speck bedecken, damit er nicht austrocknet. Das Ganze dann für ca 90 Minuten in den Ofen schieben. Zwischendurch immer wieder nach dem Braten schauen.
Wir hatten etwas von dem Soßengemüse auf dem Hasen verteilt, das ist ein bisschen angebrannt, deswegen mussten wir den Braten mit Alufolie bedecken. Und weil das Gemüse dann doch etwas wenig Soße hergab, haben wir zwei- bis dreimal etwas Wasser nachgekippt. Und einen Schluck Rotwein, das konnte ich mir nicht nehmen lassen. Aber ich glaube, der war nicht ausschlaggebend.
Nach der Backzeit (unbedingt das Fleisch prüfen, es sollte zart sein und sich fast von alleine vom Knochen lösen) den Hasen aus dem Bräter nehmen und den Rest pürieren. Das ergibt eine unglaublich sämige, fast schon zu dicke Soße. Diese kann man mit Wasser und evtl. etwas Fond strecken, bis sie die gewünschte Konsistenz erreicht hat.
Es ist schier unglaublich, wie toll diese Soße schmeckt. Ich hatte die Befürchtung, dass sie ein wenig angebrannt schmecken wird, da mein Ofen eine kleine zickige Diva ist und hinten heißer wird als vorne – und überhaupt die eingestellte Temperatur eingeständig nach oben hin ändert. Aber nein, die Soße ist großartig: sie ist fruchtig ohne süß zu sein, leicht räucherig ohne verbrannt zu sein, ist so dick, dass man da gut und gerne dreimal von essen kann, und so reich an Aromen, dass man sich hineinlegen möchte. Ich hab dann später beim DVD gucken den Rest Spätzle nur mit Soße genascht und Geräusche der Wonne von mir gegeben.
Vom Hasen ist wahrlich nichts übriggeblieben. Das machen wir definitiv nochmal.
Leave a Reply