Gefällt mir, wie in der spanischen Wikipedia das Labskaus bezeichnet wird. Angeblich kommt der Name aus dem Englischen: “lob’s course”, Speise für Flegel.
Oder vielleicht aus dem Norwegischen? Da hieße es dann “leicht zu Kauendes”.
Oder vielleicht sind auch die baltischen Schleckermäuler Schuld, denn bei ihnen heißt etwas, das dem Wort Labskaus sehr ähnlich klingt, einfach nur “gute Schüssel”.
Eine gute Schüssel. Ja, das ist es, das Labskaus. Von Banausen Unwissenden als “ekelerregend” und “unvorstellbar” abgelehnt, von Kennern geliebt und immer wieder gern gegessen. Ich gehöre definitiv zur zweiten Gruppe. Tja, mein Magen ist eben ein Gourmet.
Und dafür lasse ich mich gerne mal vom Mann aus der Küche vertreiben. Hier sein Rezept:
Labskaus (für 2 Personen)
600 g mehligkochende Kartoffeln
340 g Corned Beef (Dose, Marke Exeter)
2 mittelgroße Zwiebeln
Butter
zwei Tassen Brühe
Gewürzgurken und Rote Beete, beides aus dem Glas
Hering oder Rollmops
Eier (je nach Präferenz 1-2 pro Person)
Kartoffeln schälen und in reichlich Salzwasser oder Brühe kochen. Wenn sie gar sind, mit etwas Butter und ca einer Tasse Brühe stampfen. Es macht nichts, wenn es kein 100% feines Kartoffelpüree wird, kleinere Stücke sind willkommen.
In einer großen Pfanne Butter erhitzen und die gehackten Zwiebeln glasig werden lassen. Das Corned Beef und eine weitere Tasse Brühe hineingeben, verrühren, 8-10 Minuten köcheln lassen.
Kartoffelbrei zum Fleisch in die Pfanne geben, etwaigen Rest Brühe und ein paar EL Gurkenwasser dazugeben, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Tipp: hier kann man noch einige EL Rote Beete-Saft hinzugeben; das macht zum Einen eine schöne rötliche Farbe und zum Anderen gibt es dem Gericht eine frische Note. Mit Pfeffer und reichlich Salz abschmecken. Von der Feuerstelle nehmen, ca 10 Minuten stehen lassen.
Währenddessen Spiegeleier braten und zusammen mit Roter Beete, Gewürzgurken und, wer’s mag, Hering oder Rollmops anrichten.
Randnotiz: Ein paar Tage später habe ich das selbst mal probiert und nicht an die Brühe gedacht. Meine Version war langweilig, wir mussten ständig nachwürzen, und trotzdem hat was gefehlt.
nata
Vor ziemlich genau einem Jahr habe ich richtiges Labskaus zum ersten Mal gegessen. Vorher hatte ich es mal selber versucht, aber irgendwie fehlte mir eine Vorstellung davon, wie es schmecken sollte. Beim Foodbloggertreffen in HH gab es dann richtig leckeres Labskaus von Steph. Seitdem koche ich es nach ihrer Version. Das Rezept gibt es natürlich im Kleinen Kuriositätenladen.