Meine kulinarischen Bemühungen tragen mittlerweile Früchte: sowohl der Mann als auch ich haben zugenommen, und zwar mächtig.
Während des Foodcamps nicht, da gab’s ja eher kleine Portionen, aber durchaus seit wir wieder zuhause sind und ich die Küche stark frequentiere.
Obendrein waren wir am Wochenende in Nürnberg, wo es so Schweinereien Leckereien wie Pudnsteag, Godom Blöö, Spegg, Klöße, Gschnetzeldes und Lebkoungmousse mit Rumfrüchden und Schoggo-Grokand gibt. Hüftgold galore.
So wurde im Hause M. also kurzerhand beschlossen, die überflüssigen Pfunden alsbald wieder loszuwerden, und zwar indem wir die Kohlenhydrate weglassen.
Ich für meinen Teil habe da keinerlei Schwierigkeiten mit, denn auf die ollen Sättigungsbeilagen kann ich locker verzichten. Immer. Ob beim Frühstück, Mittag- oder Abendessen. Nur nicht die Teelöffelspitze Zucker für den morgendlichen Kaffee, da lass ich nicht mit mir spaßen. Aber die… nun ja, die macht den Kohl nicht fett. Ich meine, den Hintern.
Der Mann ist meist auf das firmeneigene Kantinenessen angewiesen, der muss sich aktiv für den Salat und gegen die heilige Dreifaltigkeit von Fleisch, Gemüse, Salzkartoffeln entscheiden. Das kann schon mal schwer fallen, vor allem wenn der Salat… wie sagt man, an Geschmacksunterforderung leidet.
Aber immerhin das Abendessen liegt fest in häuslicher Hand, das kann ich steuern, da bin ich Herr. Also werden für die nächste Zeit die doofen Fettmacher verbannt, ich koche nur noch Fisch, Fleisch und Gemüse. Easy-peasy.
Heute gab’s also, ganz klassisch, gebratenen Lachs mit Wok-Gemüse und Avocado-Mousse.
Dazu kauft man für zwei Personen beim Fischhändler seines Vertrauens zwei saftige Stück Lachssteak, dazu noch zwei Bio-Zucchini, eine kleine Tüte Möhren-Julienne, eine Tüte Zuckerschoten und eine rote Paprika. Food-Nerds wie ich holen sich auch noch ein bis zwei Shiitake-Pilze und ein paar Stängel grünen Spargel. Dann erhitzt man in einem Wok oder einer Wokpfanne etwas Oliven- und Sesamöl, schmeißt das mundgerecht geschnittene Gemüse rein (die harten Sachen natürlich zuerst, den Spargel und die Pilze als allerletztes) und rührt es hin und her. Schön wäre es, wenn man noch ein-zwei Knoblauchzehen im Haus hat, die könnte man zuerst in der Pfanne anbraten und damit dem ganzen Gemüse ein klein wenig Schmackes geben. Ich hatte keinen. Bemitleidet mich bitte jetzt.
Wenn das Gemüse gar aber noch knackig ist, Öl oder Butter in einer weiteren Pfanne erhitzen und die kurz in Mehl gewendeten Lachsscheiben darin braten. Bitte milde Hitze, Fisch ist empfindlich.
Das Gemüse abschmecken mit: Salz, Pfeffer, Sojasauce, Chilis, einer Prise Zucker. Meins war durch die Zucchini ein wenig bitter, das wurde aber durch die Prise Zucker und die Sojasauce besser. Ich habe außerdem noch probiert: einen Schluck Weißwein, ein Stück Butter, Hühnerbrühe, ein paar Rosmarinnadeln – half alles nichts, kann man weglassen. Das alles passt eher zu rotwein related Gemüse mit Steak, aber nicht zu Fisch. Nun ja.
Die Avocado-Mousse ist eigentlich eine Guacamole, die nicht mehr alle Zutaten zur Hand hat: eine reife Avocado aus der Schale lösen und in Stücke geschnitten in eine Schüssel geben, Limetten- oder Zitronensaft drüberträufeln und dann mit Salz, Pfeffer, gehacktem frischem Koriander, evtl. noch Chili pürieren. Reicht, wenn’s nicht ganz fein ist, ein paar Stückchen darin sind prima. Die Mousse auf die Lachsscheiben geben, das Gemüse drumrum schichten, servieren. Lecker. Und wirklich sehr sättigend, wir waren nach der Hälfte schon schwer am Seufzen.
Insgesamt bin ich über die Konsistenz des Fisches begeistert, der war so richtig zart und saftig. Ich weiß echt nicht, ob ich Lachssteak schon einmal so gut hingekriegt habe. Das Gemüse war ok bis gut, nichts Herausragendes. Hab schon besser gekocht. Ich vergebe dem Ganzen also eine satte sieben bis acht.
Hab keine Fotos gemacht, das war ja nichts Besonderes. Aber immerhin der erste Schritt in Richtung Abnehmen. So I hope.
Und wer sich jetzt Sorgen macht, dass er ohne die Sättigungsbeilagen nicht satt wird, dem sei gesagt: It’s all in your head.
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