Am Abend des Weihnachts-Meetups der DMWHH kam ich mit einem Mordshunger im betahaus an und brauchte keine zweite Sekunde zum Überlegen, als man mich fragte, ob ich mitkäme, Pizza essen im Slim Jim’s. Ich wollte da eh schon immer mal hin. Beim Vorbeigehen hatte der Laden gemütlich und gemütlich voll ausgesehen.
Ich bin jetzt kein großer Pizzafan, aber die vom dünnen Jim waren der Hammer. “Roma, cittá eterna” sang es in meinem Kopf beim Anblick des knusprigen, aufgeblähten Randes. Ich hatte “was mit Salsiccia”, meiner italienischen Phase folgend. Die Wochenpizza aber, die meine Nachbarin hatte, die war… Alter Schwede, bombastisch ist gar kein Ausdruck! “In Salbei marinierte Birnen mit Gorgonzola und Parmaschinken” Moah! Zum Reinlegen. Wobei wir den Teil mit dem Salbei gar nicht rausgeschmeckt haben, aber der Rest war schon echt pornös.
Am nächsten Tag kaufte ich Birnen, Gorgonzola und Schinken. Es dauerte allerdings noch eine Weile, bis ich mich daran machen konnte – derweil durften die ersten Birnen zum Heiligen Abend in Holundersaft schmoren.
Und dann, vor zwei Tagen, endlich. Den Pizzateig hab ich von hier, wobei ich keine frische Hefe hatte. Die Mengen hab ich außerdem halbiert, da wir ja nur zu zweit sind. Es wurden auch keine zwei Pizzette, sondern eine große, die fast das Blech bedeckte.
Für den Belag:
1 Birne
1 Packung Gorgonzola
1 Packung Mozzarella
1 Packung Prosciutto crudo
1 Handvoll gehackte Walnüsse
Olivenöl
Salz, Pfeffer – beides am besten aus der Mühle
Während der Teig ruht, den Ofen auf 250°C vorheizen und die Birne waschen und entkernen und in dünne Scheiben schneiden. Längs oder quer, ist egal. Ich fand’s einfacher, sie einmal in der Mitte durchzuschneiden, damit hatte ich Zugang zum Kerngehäuse und konnte quasi drumrum-slicen. Gorgonzola und Mozzarella in Würfel schneiden oder sonstwie zerrupfen. In einer kleinen Pfanne ohne Öl die Walnussstücke rösten, bis sie duften.
Sobald der Teig fertig geruht hat, auf dem mit Backpapier ausgelegten Backblech ausbreiten. Ich hab versucht, den Teig stylish und aus dem Handgelenk in die Luft zu werfen wie die neapolitanischen Pizzabäcker. Ist mir aus naheliegenden Gründen nicht gelungen. Aber na ja, mit einem Nudelholz kriegt man das Ding auch dünn.
Teigoberfläche nun mit etwas Olivenöl beträufeln und dann belegen. Saftig-süße Birne unter kräftigem Gorgonzola an mildem Mozzarella, kombiniert mit lasziv hindrapiertem Rohschinken. Oder so. Salzen und pfeffern und für fünfzehn Minuten in den Ofen schieben. Und dann begeistert alle zwei Minuten ein Foto durch die Glastür des Backofens machen.
Nach der Backzeit die heiße Pizza mit den Walnussstückchen bestreuen (hier gingen auch noch ein paar Blätter Ruccola, die hab ich aber vergessen), in Spalten schneiden und grunzen genießen.
felis
Das liest sich wunderbar und die Bilder sind auch sehr appetitanregend. Ich werde mir also Birnen und Gorgonzola organisieren und das nachbauen. Danke für die Anregung!
felis
Heute getestet – ich bin begeistert!
Leichte Abwandlung: Bei mir war die Pizza ohne Walnüsse, dafür mit ein paar Blättern Ruccola. Noch ein Trick: Wenn man den gekneteten Teig direkt ausrollt und in die Pizzaform ausformt, kann man das Ganze in den Ofen stellen, der 50 Grad erreicht hat. Form rein, Ofen ausschalten – dann braucht der Teig nur 15 Minuten zum Gehen.