Seit ich mich in amerikanischen Foodblogs rumtreibe, scheine ich um eins nicht rumzukommen: kale. Zu deutsch Grünkohl. Die Amis scheinen ihn zu jeder Jahreszeit zu genießen. Keine Ahnung, wie die das mit dem Frost machen. Vielleicht weiß Wikipedia ja mehr.
Wie dem auch sei, ich wollte das auch mal ausprobieren. Bei Edeka gibt’s ne große Packung TK-Grünkohl, das klang ausreichend. Nur noch ein paar Kleinigkeiten gekauft und mein Abendessen war gesichert. (Ich koch übrigens irgendwie immer für 4 Personen und wundere mich, dass am nächsten Tag noch so viel übrig ist.)
Man nehme…
Marinade:
80 ml Sojasauce
120 ml Brühe (ich hatte Hühnerbouillon, es ist wahrscheinlich eine reine Glaubens- oder Geschmacksfrage)
3 EL Reisweinessig
2 EL Speisestärke
frischer Ingwer, gerieben (ein daumengroßes Stück)
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Sonst:
500 g Rindfleisch, in dünne Scheiben geschnitten (am besten Filet oder Rumpsteak oder Roastbeef; ich hatte Gulasch)
3 Knoblauchzehen, gehackt
250 g Champignons, geviertelt oder in Scheiben
100 g Shiitakepilze (wenn frisch: in Scheiben, wenn getrocknet: so lassen)
500-750 g Grünkohl, je nach Geschmack und Grünkohllaune; gehackt
1 Handvoll Cashewkerne, ganz oder grob gehackt (ich hatte sie gehackt, fand aber hinterher, ganz wäre besser gewesen)
ein Stück frischen Ingwer, in Stifte geschnitten
Olivenöl
4 Frühlingszwiebeln, in Ringe geschnitten
Beilage:
Jasminreis
Los geht’s: Marinade aus allen Zutaten anrühren, das Fleisch hineingeben und für mindestens eine Viertelstunde im Kühlschrank marinieren.
Es empfiehlt sich im Übrigen, die Zubereitungsschritte vor In-Aktion-Treten genauestens einzustudieren, sonst hat man schwupps 120 ml Reisweinessig in der Sojasauce wie gewisse anwesende Personen und muss dann mühsam das Gleichgewicht der Aromen wiederherstellen *hust*
Wenn die Marinierzeit um ist, Öl in einer Pfanne erhitzen, das Fleisch aus der Marinade heben (diese aufbewahren) und zusammen mit dem Knoblauch anbraten. Achtung, das ist eine verdammt flüssige Angelegenheit! Hier lieber 1. das Fleisch ordentlich abtropfen und abtupfen und 2. nicht alles auf einmal braten. Beiseite stellen.
Nun Pilze, Grünkohl, Cashews, Ingwer und Marinade in die Pfanne geben und solange kochen bis köcheln, bis der Grünkohl weich, die Pilze gar und die Sauce dick ist. Zwischendurch immer wieder rühren. Fleisch zurück in die Pfanne geben, mit dem Rest verrühren.
In einer Schale auf Reis und mit Frühlingszwiebelringen garniert servieren.
Mögliche Varianten:
– statt Grünkohl anderes Grünzeug nehmen wie Spinat, Pakchoy, Broccoliröschen. Das hat womöglich zur Folge, dass es schneller geht. Ich habe irgendwie noch immer keine Ahnung, wie lange nun der Grünkohl kochen muss. Das Internet schwankt von “ein paar Minuten” über “gut 2 Stunden” bis zu “am besten erst am nächsten oder übernächsten Tag essen”. Wie soll man da… [hier Seufzgeräusch einfügen]
– die Marinade mit goldenem Sherry, gepresstem Knoblauch und Honig aufpimpen (ich nenne es “teriyakisieren”)
– irgendwo passt da auch was orangiges rein. In die Sauce vielleicht? Kann ich mir gut vorstellen.
– das Ganze in Sesamöl braten – oder zumindest etwas Sesamöl (unbedingt den aus dem Asialaden!) zur Aromabildung dazugeben
– Hoisinsauce und/oder Austernsauce mit in Marinade oder Pfanne?
– Zitronengras vielleicht mit in die Pfanne
Vielleicht hat die werte Leserschaft ja noch mehr Ideen. Würde mich freuen.
Fazit: Meine Marinade war ja viel zu sauer, was sich auch mit Tonnen von Honig, Sherry und sämtlichen anderen Sojasaucen nicht wirklich beheben ließ – deswegen ging das so. Außerdem reden wir hier von Grünkohl, und der inspiriert mich nur so halb. Mir ist er irgendwie zu süß. Aber da er A) so verdammt gesund ist und ich B) auch noch den Rest der Packung in meiner Tiefkühltruhe habe, geht da noch was.
Ach ja, Fotos. Hamma net. Tscha.
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