So wird das ja nichts mit dem Abnehmen…
Neulich war ich in der Osterstraße und konnte am berühmten Edeka Niemerszein mal wieder nicht einfach so vorbeigehen. Ich stöbere ja immer sehr gern durch diverse Fresstempel auf der Suche nach Inspiration. Am liebsten im Ausland. Da gibt’s meist Sachen, da kann ich hier nur von träumen. Und so schön angerichtet… *schmacht*
Im Nudelregal — ja, ich habe immer noch meine italienische Phase — fand ich neben dem obligatorischen De Cecco auch unbekannte Pastamarken, die sich gegenseitig in Verpackungsdesign und Marketingsprech überboten. Soll mir erstmal egal sein, ich weiß ja mittlerweile, dass mir nur noch die trafilati al bronzo* ins Haus kommen.
Und dann sah ich sie: inmitten von pastellfarbenen, modern-futuristisch angehauchten und auf alt getrimmten Nudeln thronten die knallgelben Tüten von Sgambaro und ich vernahm ihr leises “Nimm uns…” Ich war machtlos. Mein Portemonnaie auch.
Heute gab es also Gnocchetti sardi mit Fenchelsalsiccia, die ich gestern im Schmakazien-Laden in St. Pauli gekauft habe. Und das geht so:
Zutaten:
Olivenöl
ein paar Schalotten, grob gehackt
1-2 Knoblauchzehen
Fenchel- oder jeder andere Salsiccia, aus der Haut gepellt
1 Dose geschälte Tomaten, geschnitten oder mit den Händen zerrissen – oder gleich geschnittene kaufen
1-2 Gläser Weißwein
1 Lorbeerblatt
frischer Pfeffer
1 Prise Zucker
Basilikum und andere mediterrane Kräuter (frisch oder trocken, ich hatte nur trockenen Basilikum)
Pecorino, frisch gerieben (oder Parmesan, aber Pecorino ist salziger und geschmackvoller)
Zubereitung
In einer großen Pfanne mit heißem Olivenöl die Schalotten und den Knoblauch weichdünsten.
Derweil die Salsiccia (ich hatte vier mittlere) aus der Haut würgen (sträubt sich ein wenig), mit den Händen auseinanderrupfen und dann in die Pfanne geben. Unter Rühren anbraten.
Bei mir entstand so eine ziemlich große Menge an Fett, die ich erstmal abgeschöpft habe, bevor ich weitermachen mochte.
Mit etwas Weißwein ablöschen und den Wein verdampfen lassen.
Eine Dose geschälte Tomaten schneiden oder mit der Hand zerreißen und zur Wurst in die Pfanne geben. Hier habe ich den restlichen Wein hinterhergekippt.
Es war etwas viel Flüssigkeit, deswegen habe ich das Ganze ohne Deckel erstmal eine Weile einkochen lassen. Das kann man gerne so zwanzig Minuten lang machen, bis der Mann nach Hause kommt.
Ein Lorbeerblatt mit hineingeben und mit frisch gemahlenem Pfeffer, einer Prise Zucker und, wenn man hat, frischem Basilikum würzen.
Ich habe noch zwei Stück Pecorinorinde mit hineingegeben, den Tipp hatte ich vom Ragú napoletano. Keine Sorge, sie löst sich auf. Und falls nicht, kann man sie auch gut entfernen.
Die Sauce kann man nun eine Weile bei mittlerer Hitze kochen lassen. Wie immer gilt: je länger, desto besser.
Dann kocht man die Nudeln in ordentlich gesalzenem Wasser al dente, gießt sie ab und gibt sie zur Sauce in die Pfanne, damit sie von den Aromen besser durchdrungen werden.
Mit frisch geriebenem Pecorino bestreuen und mit ein paar Basilikumblättern garnieren.
Wir platzen jetzt.
—–
* “Trafilati al bronzo” also. Seit ich Pasta übersetze, bin ich Experte. Hartweizen plus Wasser wird geknetet und durch Düsen oder Formen aus Bronze gedrückt. Das nennt man Extrusion. Das gibt die schönen Formen. Bronze macht, dass die Nudeln rau werden und sich viel besser mit der Sauce verbinden, ergo leckerer werden. Kann ich nur bestätigen.
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